Taufen

 Taufen

Was ist die Taufe eigentlich?

Die Taufe ist ein Sakrament, also eine kirchliche Feier, die auf das Leben Jesu zurückgeht und zu der er seine Anhänger aufgefordert hat. Ein anderes Sakrament in der evangelischen Kirche ist das Abendmahl. Bei beiden Feiern geht es nicht nur um die Worte Jesu, sondern es kommt ein fassbares, erfahrbares Element dazu. Beim Abendmahl sind es Brot oder Oblate und Traubensaft oder Wein. In der Taufe ist es das Wasser. 
Das Wasser steht für das Leben, das Gott uns schenkt. Ohne Wasser gibt es kein Leben. Pflanzen, Tiere und Menschen sind darauf angewiesen. Wasser kann aber auch zerstören und Leben bedrohen. Menschen und Tiere können ertrinken. Hochwasser kann ganze Landstriche vernichten. Das Wasser der Taufe steht deswegen auch für einen Neuanfang. Das Alte ist gestorben, etwas Neues beginnt. 
Die Taufe ist eine Zusage. Gott sagt: Wir gehören ab jetzt zusammen. Egal was kommt, meine Liebe zu dir wird durch nichts gebrochen. 
So ist die Taufe auch ein Eintritt in eine Gemeinschaft: in die Gemeinschaft mit Gott und in die Gemeinschaft der Christ/innen. 
Wer kann getauft werden?

Gottes Versprechen, immer für uns da zu sein, ist an keine Voraussetzungen gebunden. Wir müssen nichts leisten, um uns seine Liebe zu verdienen. Deswegen werden in unserer Kirche oft Menschen getauft, wenn sie noch sehr klein sind. Genauso ist es aber möglich, sich im Schulkindalter, im Rahmen des Konfirmandenunterrichts oder als Erwachsene/r taufen zu lassen. 
Da Gottes Zusage in Taufe unabhängig vom Lebensweg des/der Getauften bestehen bleibt, muss die Taufe nicht erneuert werden – auch nicht, wenn sich jemand im Laufe seines Lebens vom Glauben abwendet und dann irgendwann wieder zurückkehrt.
Voraussetzungen

Voraussetzung für die Taufe ist der eigene Wille bzw. bei kleinen Kindern der Wille der Eltern/Sorgeberechtigten. 
Da mit der Taufe auch immer die Zugehörigkeit zu einer konkreten Gemeinde bzw. Kirche einhergeht, ist es bei Kindern wünschenswert, dass mindestens ein Elternteil evangelisches Kirchenmitglied ist. Es ist aber keine zwingende Voraussetzung. 
Wenn ein Kind getauft wird, ist es wichtig, dass es lernt, was die Taufe für das eigene Leben bedeutet. Dafür braucht es Begleitung und Ansprechpartner. Als erstes sind dafür natürlich die Eltern zuständig. 
Wenn sie Mitglied einer christlichen Kirche sind, leben sie dem Kind vor, was es heißt Teil der christlichen Gemeinschaft zu sein, wie sie den Glauben leben können, besuchen Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen und suchen gemeinsam Antworten auf Fragen des Kindes. 
Die Hauptaufgabe der Paten ist es, die Eltern bei diesen entscheidenden Elementen im Leben und Wachsen des Kindes zu unterstützen. Das ist umso wichtiger, wenn die Eltern selbst keine Christen sind. 
Deswegen ist die Kirchenmitgliedschaft Voraussetzung für das Patenamt.
Selbst sprachfähig im Glauben zu werden, lernen Kinder durch Eltern, Paten, Gemeinde und später auch im Konfirmandenunterricht. Bei der Konfirmation bestätigen sie, dass sie zur christlichen Gemeinschaft und zur Kirchengemeinde gehören wollen. Deswegen sollen Paten auch konfirmiert sein. 
Wer sich im Erwachsenenalter taufen lassen möchte, wird nicht extra konfirmiert. Stattdessen gibt es eine Taufvorbereitung. 
Für die Taufe einer/s Erwachsenen sind  keine Paten nötig.

Praktische Schritte

Wenn Sie sich für die Taufe Ihres Kindes entschieden haben, sollten Sie gute Freunde oder Familienmitglieder fragen, ob sie das Patenamt übernehmen würden. Normalerweise hat ein Kind ein bis drei Paten/Patinnen. 
Da mit der Taufe auch immer die Aufnahme in die Gemeinde einhergeht, finden die Taufen bei uns in den regulären Gottesdiensten statt.
Setzen Sie sich deswegen für einen Termin bitte rechtzeitig vorher mit dem Pfarramt in Verbindung.  Zum Anmelden der Taufe bringen sie bitte die Geburtsurkunde des Kindes mit.
Inhaltlich können Sie sich auf die Taufe vorbereiten, indem Sie einen Taufspruch aussuchen. Vorschläge dafür finden Sie zum Beispiel im Internet unter www.taufspruch.de oder Sie blättern einfach in einer Bibel. 
Wenn Sie in einer anderen Kirchengemeinde wohnen als dort, wo die Taufe stattfinden soll, brauchen Sie ein Dimissoriale.     Das ist eine Zustimmung der Kirchengemeinde, in der Sie wohnen bzw. gemeldet sind.                                                                             Sie erhalten sie ganz einfach über das zuständige Pfarramt. 
Zeitnah vor der Taufe führen wir ein Taufgespräch, in dem wir über die Taufe an sich und den Taufgottesdienst im Speziellen sprechen. Dort können Sie auch Ihre Fragen und Ideen zur Sprache bringen. 
Die Paten/Patinnen brauchen einen Patenschein, sofern sie nicht in der Kirchengemeinde wohnen, wo die Taufe stattfindet. Den bekommen sie bei der zuständigen Kirchengemeinde.