Friedensgebet vom 24.02.2024

Fri, 23 Feb 2024 22:00:00 +0000 von Kerstin Conrady

Liebe Togethers, liebe Freunde des Gospelchores, liebe Besucher dieser Seite,

für dieses Friedensgebet für die Menschen in der Ukraine und für alle Menschen, die von Krieg, Verfolgung und Gewalt bedroht sind, habe ich dieses Mal die Form eines Briefes gewählt.

Mir ist es wichtig am 2. Jahrestag des entsetzlichen Angriffs des russischen Herrschers Putin gegen das ukrainische Volk, daran zu denken, dass seit zwei Jahren im Osten Europas dauernd Menschen getötet und verletzt werden, dass Menschen fliehen müssen, weil ihre Häuser und Straßen mit Bomben beschossen werden. Ich denke auch an die fürchterliche Situation in Israel und die Menschen, die im Gaza-Streifen auf der Flucht sind. Was geschieht im Irak? Wie wird mit den Frauen im Iran umgegangen? Je mehr Fragen ich stelle, um so wütender werde ich. 

Wir haben in unseren Friedens-Konzerten ein Lied gesungen, das unseren Wunsch nach Frieden zum Ausdruck bringt:

„Immer noch Kriege, es gibt immer noch Hass und Streit.
                         Für ein Leben in Frieden, für ein Leben in Harmonie?
                         Sag mir, wann werden alle Tränen der Welt
                         Endlich Tränen der Freude sein.“ 
Ihr erinnert euch sicher an dieses kraftvolle Lied. Für ein Leben in Frieden für die ganze Welt können wir nur beten:
 
Gott,
 
der Krieg in der Ukraine zeigt mir eine Realität, die ich mir nicht hätte vorstellen können. Ich frage mich, ob man das drohende Unheil nicht früher hätte erkennen können. Wieviele Konflikte weltweit nehmen wir zur Kenntnis wie Filme im Kino? 
 
In dieser scheinbar ausweglosen Situation bitten wir dich:
Sende deinen Geist aus und befähige uns für einen gerechten Frieden,
zu einer dauerhaften Versöhnung und zu einem verantwortlichen Umgang mit deiner uns anvertrauten Schöpfung. 
Im Namen derer, die unmittelbar betroffen und bedroht sind 
oder mittelbar unter den Folgen leiden,
erbitten wir das Wunder eines gerechten Friedens
-         Für die Ukraine, für Russland und für die ganze Welt.
Erfülle die Verantwortlichen mit deinem Geist.
Befähige sie und uns alle,
im Vertrauen auf dich,
die Spirale von Gewalt, Zerstörung und Elend zu unterbrechen. 
 
Amen
 
Ich denke in dieser Zeit besonders an die Kinder in den großen Städten der Ukraine. In der Millionenstadt Charkiw werden die Vorschulkinder – es sind 700 Kinder – in langen Räumen betreut, die in den U-Bahnhöfen entlang den Gleisen gebaut sind. So sind die Kinder vor den Bomben geschützt. Ungefähr 2000 Grundschüler dieser Stadt werden ebenso versorgt. Die Normalität soll irgendwie erhalten werden, aber für mich ist die Vorstellung grausam, als Kind in einer Art Bunker zu lernen und zu spielen. Ich denke an die vielen jungen Familien, die auseinandergerissen werden, weil die Männer ihre Heimat verteidigen wollen oder müssen. Ich denke an die vielen Frauen und Kinder, die ihr Zuhause verlassen müssen, weil die Wohnungen nach einem Angriff nicht mehr da sind. Ich denke an die vielen alten und kranken Menschen, die sich nicht in Sicherheit begeben können.
 
Die Hoffnung auf und die Bitte um Frieden haben wir in unseren Konzerten mit dem Liedruf „Verleih uns Frieden gnädiglich“ besungen:
 
            „Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unsren Zeiten.
            Es ist ja doch kein andrer nicht, der für uns könnte streiten.
            Denn Du, unser Gott, alleine. Denn Du, unser Gott, alleine.
            Halleluja, Kyrie Eleison: Herr Gott erbarme Dich!“
 
Dieser Text wurde von Martin Luther in Kriegszeiten geschrieben und er gibt uns heute genauso Mut und Kraft wie zu seinen Zeiten. 
 
Ich schließe nun meinen Brief an euch und wünsche euch allen gute und friedvolle Gedanken. Seid gesegnet!
 
Mit lieben Grüßen
 
Gitta Rubbert
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